Podcast – Episode 3
Anja M. Wohlfahrt im Gespräch mit Lina Hölscher
Lina Hölscher: Hallo schönen guten Tag. Mein Name ist Lina Hölscher. Herzlich Willkommen zu einer neuen Folge unseres Podcast für das InTaKT-Festival 2021. Heute bei mir, meine Kollegin Anja Wohlfahrt. Sie hat für das Festival einen inklusiven Film zum Thema Sexualität und Beeinträchtigung gemacht. Vielleicht kannst du uns erstmal noch kurz erzählen wer du bist.
Anja Wohlfahrt: Hallo, mein Name ist Anja Wohlfahrt. Ich bin Regisseurin und organisatorische Leitung vom InTaKT-Festival und manchmal auch Choreografin.
Lina: Du warst ja im letzten Jahr auch schon dabei und jetzt aber eben in dieser Position. Wie geht es dir jetzt soweit damit?
Anja: Ganz gut. Es ist dann doch viel mehr, als man sich das so vorstellt und ja es ist sehr spannend. Mir geht‘s gut.
Lina: Das wird jetzt sozusagen dein erstes Festival in dieser Position.
Anja: Überhaupt das erste Festival, das leibhaftig stattfindet. Weil letztes Jahr ja dann nichts war, also nur online.
Lina: Vielleicht kannst du uns ein bisschen über den Film-Prozess erzählen.
Anja: Also wir haben uns auf Sexualität und Beeinträchtigung beziehungsweise auch Liebe und Beeinträchtigung konzentriert, weil es uns irgendwie wichtig erschien, sich damit auseinanderzusetzen. Und wir hatten eigentlich keine Ahnung, was passiert und haben die Menschen zu einem Gespräch eingeladen. Wir haben nicht mit einem Leitfaden gearbeitet. Natürlich ergibt sich das, dass man ähnliche Fragen stellt, weil man interessiert daran ist, wer, was, wie denkt, aber wir haben einfach zu einem offenen Gespräch eingeladen und das war sehr, sehr spannend.
Lina: Und wie weit ist der Ablauf? Wir haben aufgerufen, dass sich Leute melden …
Anja: Genau. Wir haben aufgerufen und dann haben sich verschiedene Menschen gemeldet. Sowohl Betroffene, also auch Menschen, die damit zu tun haben. Zum Beispiel eine Paar- und Sexualtherapeutin, eine Kuschel-Therapeutin und auch eine Sexualbegleiterin.
Lina: Sehr spannend! Und auch Menschen mit Beeinträchtigungen, die über ihre Erfahrungen zum Thema Liebe und Sexualität erzählen wollten.
Anja: Genau. Über ihre Erfahrungen und ihren Alltag, was ihnen so passiert ist und was sie sich wünschen. Was ihre Hoffnungen sind für die Zukunft.
Lina: Und was interessiert dich an dem Thema so speziell? Jetzt mal abgesehen davon, was ihr für viele spannende Leute getroffen habt …
Anja: Ich glaube das Thema Liebe interessiert mich eigentlich schon immer. Auch welche Formen von Liebe es gibt. Und dann haben wir uns damit auseinandergesetzt, nachdem das Festival 2020 nur online stattfinden konnte, wie wir es schaffen, mit Menschen in Begegnung zu treten. Im besten Fall schon vor dem Festival, falls es online gehen muss.
Und dann haben wir nachgedacht, was man machen kann und irgendwie bin ich wieder auf das Thema Liebe und Sexualität gestoßen und habe recherchiert. Und das hat mich sehr umgetrieben und ich wollte einfach wissen, wie das so ist und mit Menschen drüber reden, was für Vorurteile es da gibt. Steine die man in den Weg gelegt bekommt, aber natürlich auch, was für schöne Geschichten es gibt.
Lina: Wir gehen ja irgendwie davon aus, das es ein Tabuthema ist oder das haben wir von Anfang an gedacht. Und ist das jetzt so, wenn du Menschen triffst? Wenn ihr darüber sprecht, ist es sehr hemmungsgeladen oder ist es eigentlich gar nicht so ein Tabu, wie wir dachten?
Anja: Das spannende war, das jedes Gespräch total schön und herzlich und offen war. Es war meistens relativ schnell so, dass wir offen miteinander gesprochen haben. Und dann habe ich nochmal nachgefragt, ob es als Tabuthema wahrgenommen wird in der Gesellschaft, in der jeweiligem Lebenswelt und da kommen ganz unterschiedliche Antworten. Aber unabhängig von den Antworten, waren die Gespräche meistens sehr offen. Natürlich gibt es Unterschiede, unterschiedliche Zugänge, wie man zueinander findet und je nachdem ist man halt beim Fragestellen ein bisschen vorsichtiger oder halt gleich mal offener. Also von meiner Seite her.
Lina: Und letztendlich haben wir auch nicht die Konfrontation gesucht, weshalb die Frage natürlich schwierig zu beantworten ist, oder?! Ich war nur ein paar Mal dabei, aber ist euch was aufgefallen, wenn ihr draußen Interviews mit Menschen im Rollstuhl gemacht habt? Die Reaktionen auf der Straße? Es ist ja ein ungewöhnliches Bild …
Anja: Also es war schon so, dass die Menschen geschaut haben, was da passiert. Es war aber nicht ganz so klar erkennbar, ob es daran liegt, dass da gedreht wird oder, dass jemand mit Beeinträchtigung gefilmt wird. Es war sehr unterschiedlich.
Wir haben ja auch unseren Kollegen Matthias Grasser vom InTaKT-Festival interviewt und es war sehr lustig, weil ganz viele vorbeigekommen sind, die ihn einfach kennen.
Lina (lacht): Das ist bei Matthias ja immer so.
Anja: Die haben immer gesagt: Mah Matthias, du bist ja schon wieder unterwegs und schon wieder am Interview geben. Das war schön und teilweise sehr lustig.
Lina: Was waren denn noch prägende Erfahrungen oder Begegnungen, von denen du uns erzählen kannst? Zum anteasern sozusagen. Was für Personen, was für Geschichten?
Anja: Also, ganz unterschiedlich: Einerseits, was total toll war, dass wir total liebe und reflektierte Menschen kennengelernt haben und da waren natürlich auch heftige Geschichten dabei. Es ist nicht alles nur schön, sondern es waren auch ganz arge Dinge dabei. Was alle ein bisschen eint, ist, dass alle gesagt haben, man muss sich erstmal selbst lieben, um lieben zu können.
Lina: Und das trifft ja ganz ohne Beeinträchtigung auf jeden Menschen zu!
Anja: Ja. Das war glaube ich generell so die Erfahrung, dass es uns alle betrifft. Sexualität betrifft uns alle. Und Menschen mit Beeinträchtigung genauso wie alle anderen und da gibt es eigentlich keinen großen Unterschied in der Grundwahrnehmung. In dem, wie es uns bewegt, sind Menschen natürlich unterschiedlich. Aber es ist nicht so, als wären Menschen mit Beeinträchtigungen keine sexuellen Wesen.
Lina: Und ich glaube, das ist ein Punkt, der ihnen oft abgesprochen wird. Arge Geschichten hast du vorhin gesagt …
Anja: Ja, Missbrauchs-Geschichten zum Teil. Tatsächlich von der Geschichte von einem Pärchen mit Beeinträchtigung, denen es gemeinsam total gut geht, bis zu, wie man halt ausgenutzt wird, als, in unseren Fällen, Frauen mit Beeinträchtigungen zum Beispiel. Da geht es jetzt natürlich im Schnitt auch darum, Personen zu schützen und nicht alles so zu zeigen.
Lina: Das heißt, es ist jetzt gerade alles abgedreht. Und jetzt geht es darum …
Anja: In der Phase des Schneidens und des Herausfindens, sehen wir wie jetzt alles ineinandergreift und wie wir es am besten zusammenfügen. Wir haben mit 14 Menschen gesprochen, mindestens eine Stunde und manchmal zwei. Also es ist schon sehr viel Material.
Wir haben zuerst gesagt 20 Minuten wird‘s. Dann am nächsten Tag haben wir gesagt okay 45 Minuten. Jetzt sind wir eigentlich schon soweit, dass wir sagen, unter Spielfilmlänge von 90 Minuten schaffen wir es gar nicht. Weil auch immer mehr Menschen dazu kamen. Das waren zu Beginn glaube ich 7. Und dann kamen noch Menschen dazu, weil irgendwer irgendwem was erzählt hat oder uns berichtet wurde oder wir wo angerufen haben …
Lina: Aber es ist ja total schön. Das ist eigentlich mein Liebstes an künstlerischer Arbeit, dass man noch so viel planen kann, dass sich alles entwickelt und wächst und verändert und das ist ja das spannende! Und der Film wird auch auf dem InTaKT-Festival präsentiert.
Anja: Ja, genau. Er feiert Premiere am 4.11.
Lina: Als Eröffnung gemeinsam mit der Ausstellung von Evelyn Brezina, die hier auch in einem anderen Podcast zu hören ist. Wo wird das gezeigt?
Anja: Im Theater am Ortweinplatz, im TaO!, um 19:00 Uhr.
Lina: Da bin ich ja schon sehr gespannt! (lacht) Gut, ich werde ihn ja schon vorher sehen, aber trotzdem.
Du machst ja sonst eher Theaterregie. Was ist denn der Unterschied, wenn du Theaterinszenierungen oder wenn du einen Film machst? Das Thema Beeinträchtigung ist ja vielleicht auch nochmal speziell. Was ist anders für dich und wie gehst du ran?
Anja: Gute Frage. Es unterscheidet sich eigentlich gar nicht so extrem. Also im Prinzip eine Recherche-Phase, vorbereiten, tun und machen. In dem Fall war die Vorbereitung für den Film halt eine umfassende Recherche. Aber dadurch, dass ich in offene Gespräche gehen wollte, war es nicht so mit extremem Leitfaden und, und, und. Da ist dann wahrscheinlich der Schnitt das heftigere. Im Theater ist die Vorbereitungsphase nochmal anders und dann gibt es einen Text. Es gibt eine Grundlage in den meisten Fällen. Und anhand dieses Textes entstehen Bilder und daran arbeitet man dann.
Lina: Aber es ist in beiden Fällen ein Thema, was dich antreibt, und dann die entsprechenden stilistischen Sachen entwickelt.
Anja: Ja. Gerade bei dem Dokumentarfilm jetzt. Das waren so einmalige Erlebnisse diese Gespräche. Die wären gar nicht reproduzierbar und deswegen bin ich total happy, dass wir das auf der Kamera haben!
Lina: Ja, du hast halt eine andere Authentizität. Und ich habe auch das Gefühl, ich habe ja für InTaKT auch schon kurze Videos gemacht, mit Teilnehmer*innen von Workshops oder so. Dass das auch für Laien oder Menschen mit Beeinträchtigung ‚einfacher‘ ist. Die haben ja auch Berufe und so weiter. Dass man sagt, ihr müsst nicht 2 Wochen lang oder 6 Wochen lang jeden Tag hinkommen und üben, üben, üben. Sondern wir können uns 2 Stunden treffen und wir fangen was ein und wir machen daraus was und du kannst ein Ergebnis sehen, ohne dass man sich aus dem Fenster lehnen muss mit der Arbeit. Das erhöht die Zugänglichkeit. Und du kannst das online anschauen das ist natürlich auch ein Vorteil. Das ist ja hier auch die Idee.
Anja: Genau, wir wollen es online stellen.
Lina: Damit man in Zeiten von Corona, wenn man in Quarantäne wäre oder nicht hingehen wollen würde oder kann, es möglich ist, dass ich es von zu Hause schaue. Und das ist natürlich auch eine gute Zugänglichkeits-Möglichkeit, auch wenn man einen Weg nicht bewältigen kann.
Anja: Und Untertitel wird es natürlich auch geben.
Lina: Was nimmst du denn mit? Ich weiß, es ist schwierig zu sagen, aber aus den Dreharbeiten …
Anja: Vieles eigentlich. Es war ganz interessant. Es waren so intensive Gespräche. Ich hab jedes Gespräch als Geschenk empfunden. Das klingt jetzt so komisch, aber meine Berührungsängste, die ja doch immer wieder vorhanden sind, wurden abgebaut. Ich hoffe, dass wird dem Publikum auch so gehen, dass wir alle Menschen sind und dass es uns allen mit ganz vielen Themen gleich geht. Und, dass sich für alle verliebt sein wie Schmetterlinge im Bauch anfühlt, oder, oder, oder. Und dass grade verliebt sein einem passiert. Und wenn man das größer denkt, dann finde ich, macht das was.
Lina: Berührungsangst ist total verständlich und berechtigt und ich glaube auch nicht, dass man sich dafür schämen muss. Aber es ist halt total wichtig, die Reflektion darüber auch zu behalten.
Anja: Finde ich auch. Einfach mal mutig sein und sich trauen was anzupacken und zu sagen: Hey, keine Ahnung was du grade brauchst, aber: Brauchst du was? Kann ich dir helfen? Oder: Wie kann ich dir helfen? Und wenn dann jemand sagt: Ich will keine Hilfe. Ich möchte es nicht. Dass man nicht ins andere kippt und auch das akzeptiert. Einfach Akzeptanz und Respekt anderen Menschen gegenüber.
Lina: Das auf jeden Fall. Ich glaube auch, dass das Tabuthema Beeinträchtigung und Sexualität irgendwie eigentlich was mit Respekt zu tun hat. Weil vielleicht hat es damit was zu tun, dass ich einen Menschen respektiere, dass ich ihm Bedürfnisse zugestehe …
Anja: So hätte ich das jetzt auch gedacht, dass man das Gegenüber als eigenständiges Wesen wahrnimmt, mit den eigenen Grenzen und der eigenen Fähigkeit Entscheidungen zu treffen, auf die oder die Art und Weise und sich nicht darüber stellt.
Lina: Und eigentlich kommt man da ja auch wieder zum Thema Isolation. Was ja jetzt gerade auch alle begleitet. Und bei dem Dreh, wo ich dabei war, da ist mir das aufgefallen, das fand ich auch so traurig, dass man sagt, meine einzig tolle Beziehung ist meine Mama, mit der ich körperlichen Kontakt austauschen kann. Und ich bin selber Mama. Ich weiß, das ist was ganz Besonderes, aber trotzdem ist das eigentlich nicht austauschbar oder besser: Es ist eindeutig nicht austauschbar mit dem Kontakt, den man zu Partnern oder Partnerinnen hat.
Anja: Ja, und wenn man dann schon die Chance abschreibt von außen …
Lina: Es ist so absurd. Zum Beispiel in der Pubertät hat ja jeder vermeintliche Merkmale, wo man denkt, man ist hässlich und würde keinen Partner kriegen. Meine Nase zu lang oder was auch immer. Ich glaube, dass das in der Pubertät so gut wie jeden oder jede beschäftigt. Aber, dass man dann auch irgendwie lernt: Es gibt für jeden jemanden. Und die Frage ist halt auch, und das finde ich auch total schwer zu beantworten, wie finden Menschen mit Beeinträchtigungen Partner*innen. Weil da kommt man ja auch wieder dazu zum Thema Ausgehen. Da können dann wieder äußere Merkmale abschreckend sein.
Anja: Genau. Wenn es überhaupt bis dahin kommt. Wenn es überhaupt machbar ist auszugehen. Wir haben zum Beispiel mit der Sophie gesprochen, die da glaube ich sehr aktiv ist und total toll. Die geht raus, hat sich genau ausgecheckt: Wo es barrierefrei ist, wo sie hin kann. Aber ich glaube, es gibt ganz viele, die das nicht machen und die nicht die Chance haben. Weil sie einfach Betreuung brauchen, jemand der mitgeht. Oder vom System her die Arbeitsstunden nicht genehmigt werden oder um 22:00 Uhr ist die Party und um 22:00 Uhr ist auch der Dienst aus. Und dann kann man da nicht mehr hin. Beziehungsweise sind viele unterbesetzt und dann kann man gar nicht spontan sagen, komm wir gehen Kaffee trinken und treffen jemanden. Weil man auf Viele schauen muss und nicht nur mit einer Person Zeit verbringen kann. Und sagen kann: Ich begleite dich zu deinem Date oder sowas.
Lina: Aber auch: Will ich zu meinem Date Begleitung?!
Anja: Ja, da wo es eben Begleitung braucht. Das war ein Thema, wo wir mit der Lialin, Sexualbegleiterin, gesprochen haben. Und gefragt haben: Wo fängt das an, wo hört es auf? Und sie hat gesagt: Es fängt schon damit an miteinander zu üben, wie man mit anderen Menschen umgeht. Wie man mit Menschen umgeht, wenn man als Ziel hat, Händchen halten. Weil es einfach ausgeklammert wird beim Aufwachsen. Das was wir in der Pubertät irgendwann beigebracht kriegen oder durch unsere Umgebung checken, wie das jetzt funktioniert …
Lina: Aber auch, weil ich es ausprobieren kann. Ich weiß gar nicht ob wir es beigebracht kriegen oder es Sozialisation ist.
Anja: Ja, dadurch schaut man sich das irgendwie so ab. Und es wird in der Erziehung von Jugendlichen mit Beeinträchtigung oft ausgeklammert. Sexualbegleitung heißt zum Beispiel üben, wie kommt man anderen Personen überhaupt ein Stück näher. Und das fand ich auch sehr interessant und sehr spannend.
Lina: Ging das dann auch weiter Richtung Familienplanung? Weil das ist ja auch ein ganz großes Thema. Als du gerade gesagt hast, das wird ausgeklammert in meiner Erziehung, wenn ich ein Mensch mit Beeinträchtigung bin, dann führt das ja noch weiter.
Anja: Absolut. Das Thema Familienplanung war immer wieder Thema und es gab ganz unterschiedliche Reaktionen darauf. Es wurde auch thematisiert, wie es sich über die Jahre verändert hat. Dass man gemerkt hat, Personen aus älteren Generationen beschreiben: Das ging überhaupt nicht. Es wurde verhindert mit Entfernung von der Gebärmutter oder, oder, oder. Bis zur Generation jetzt, die sagt: Eigentlich wäre es schon schön. Teilweise auch nicht. Teilweise sagten sie: Das ginge gar nicht. Aber dann haben wir auch das Beispiel von Matthias Grasser, der zum Beispiel zwei Kinder hat …
Lina: Wir haben ja im Programm vom InTaKT-Festival den Dokumentarfilm „Eva-Maria“, wo ja auch speziell das Thema Kinderkriegen thematisiert wird und das ganze Thema, auch das Thema Sexualität, hat ja so viel mit Selbstbestimmung zu tun, die so grundlegend sein sollte, aber die irgendwie …
Anja: Es noch immer nicht ist. Oder einen harten Kampf braucht.
Lina: Ja, oder eben in manchen Bereichen. Es gibt Bereiche, da sagt man: Gut, Selbstbestimmung ist legitim, wenn du aussuchen willst welchen Film du schaust, aber wenn es darum geht …
Anja: Jemanden zu daten oder so, dann wird es schon wieder schwierig. Oder den nächsten Schritt zu machen, gemeinsam zu wohnen, ist auch ein riesen Ding.
Lina: Wir reden jetzt so viel über… Aber eigentlich ist es doch das allerbeste, wenn ihr den Film schaut und unsere Expert*innen des Alltags selbst zu Wort kommen lasst und hört, was die alle zu erzählen haben. Denn es geht bestimmt viel weiter, als was wir hier sprechen.
Anja: Wenn man sich das anschaut, wird es hoffentlich niemand unberührt lassen. Es ist schon sehr berührend. Oder: Es war sehr berührend in diesen Gesprächen zu sein.
Lina: Hast du noch einen Veranstaltungstipp beim Festival? Was ist abgesehen vom Film deine Empfehlung, wo muss man hingehen?
Anja: Boah, ich finde überall. Also die ganzen 4 Tage. Kommt einfach! Ich finde es schwierig eine Empfehlung abzugeben. Aber für die kleinsten bestimmt: „Sabienchen“ im FRida & freD. Und was sicher cool wird, ist die Live-Performance im HAUS ZWEI vom Schauspielhaus der Ich bin O.K. Dance Company!
Lina: Dann wünsche ich dir einen schönen Schnitt und uns dann ein schönes Festival! Vielen Dank, dass du Zeit hattest mit mir zu sprechen und hab einen schönen Tag.
Anja: Danke auch.
Dieser Podcast ist eine Produktion des inklusiven Tanz-, Kultur- und Theaterfestivals InTaKT 2021. Das Festival findet vom 4. bis 7. November in Graz statt.
Redaktion und Interviews: Lina Hölscher, Schnitt: Edi Haberl, zu Gast: Die Ich bin O.K. Dance
Company, Evelyn Brezina, Anja Michaela Wohlfahrt, Mareice Kaiser und andere.